Was ist Upcycling?

Was ist Upcycling?

Ist es tatsächlich ein Ausdruck einer nachhaltigen Lebensführung oder nur ein Hippster Trend für gelangweilte Kreative?

Noch unsere Großeltern haben Dinge repariert oder reparieren lassen, bevor die nachfolgenden Generationen Produkte gekauft – und weggeworfen haben. Ein Prozess, der in atemberaubender Geschwindigkeit dafür gesorgt hat, dass Ressourcen und Energie verbraucht werden sowie CO2 verursacht wird.

Mittlerweile ist in unseren Köpfen die Erkenntnis angekommen, dass die Ressourcen auf unserem Erdball endlich sind. Das bedeutet, dass langfristig nur Produkte aus wiederverwendeten oder nachwachsenden Rohstoffen sinnvoll und letztendlich möglich sind. Also Erzeugnisse, die aus einem stofflichen Kreislauf (cycle) stammen.

Was ist der Unterschied zwischen Recycling, Upcycling und Downcycling?

  •  Recycling kennen wir aus dem Hausgebrauch. Abfallprodukte werden wiederaufbereitet und idealer Weise wieder in ihrem ursprünglichen Nutzen zugeführt und bilden so einen Kreislauf (z.B. Pfandflaschen).
  • Beim Downcycling (engl. down = runter, nieder)  kann die Qualität nicht aufrechterhalten werden. Das Endprodukt ist weniger wertvoll als das Ausgangsprodukt (Putzlappen aus alten Kleidern)
  • Beim Upcycling ist es genau anders herum. Das Endprodukt ist hochwertiger als das Ausgangsprodukt (up= englisch=hoch), z.B.: Taschen aus alten LKW-Planen oder Schmuck aus altem Silberbesteck. Alte Dinge werden aufgewertet.

Welche Vorteile bietet das Upcycling?

Zunächst wird das Leben von Produkten verlängert und somit Müll vermieden. Natürlich werden auch Ressourcen geschont, weil man auf das vorhandene Material zurückgreifen kann.

Ein weiterer Effekt ist die Exklusivität. Jedes Upcycling-Produkt ist ein Unikat.

Ist Upcycling nachhaltig?

Es kommt drauf an! Wenn du Produkte aus einer bestehenden Wertstoffkette ziehst, müssen dafür neue produziert werden. Zum Beispiel bei Blumentöpfen aus PET-Flaschen, die an sich sehr gut recycelt werden können. Oder bei Möbeln aus Europaletten. Sie sind zwar ein schöner, kreativer Beitrag, um aus Altem etwas Neues zu machen, machen aber nur Sinn, wenn man alte ausrangierte Paletten nimmt, die nicht mehr zum Transport von Waren genutzt werden können.  

Auch hat die Industrie mittlerweile das Upcycling als „Modetrend“ entdeckt und es werden vielfach Produkte in China oder anderenorts speziell für diesen Zweck produziert. Diese Art von Upcycling ist eigentlich nur „Greenwashing“ und alles andere als nachhaltig.

Mein Fazit ist, du solltest zunächst genau hinschauen. Am Anfang steht immer die Frage: Brauche ich, meine Wohnung, tatsächlich etwas Neues. Wenn das so ist, wiederum genau hinschauen. Wo kommt das Produkt her, wie wird es produziert?

Es gibt eine große Anzahl an Produzenten in Deutschland, die wirklich schöne Produkte aus „Müll“ produzieren. Sei es Taschen und Gürtel aus alten Fahrradschläuchen oder ausrangierten Basketballbällen, Möbel aus alten Holzdielen oder Schmuck aus altem Silberbesteck.

Manchmal kann Müll sich tatsächlich nützlich machen und nachhaltig sein.

Woher bekomme ich Upcycling Produkte?

Der einfachste Weg, und leider momentan Corona bedingt der einzige Weg, ist das Internet. Schau dich einfach auf den verschiedenen Sozial Media Kanälen um, oder begib dich auf eine spannende Entdeckungsreise bei Google und Co.

In normalen Zeiten sind die verschiedenen Märkte, z.B. Kunsthandwerkermärkte, Designmärkte auch Gartenevents und Weihnachtsmärkte eine sinnliche und entspannende Art und Weise Upcycling-Produkte zu entdecken.

Es gibt auch spezielle Ladengeschäfte, die eine vielfältige Kollektion von Upcycling-Artikeln anbieten.

Auch wenn es sich in gewisser Weise um Designprodukte handelt, sind sie im Allgemeinen doch recht erschwinglich. Außerdem investierst du in Upcycling-Produkte, die nachhaltig und meist wesentlich langlebiger sind als vergleichbare Waren aus konventioneller Produktion. Und  - du kannst dich oder deine Wohnung mit einem Unikat schmücken.

Ich wünsche dir Spaß viel beim Shoppen mit gutem Gewissen.  

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